Beschreibung
Ein Gebäudeensemble, das sich von der damals üblichen Bauweise abhebt – dies war Ende des 19. Jahrhunderts Maurermeister Riehmers Idee, die er mit Bravour umgesetzt hat. Denn Berlin in der Industrialisierung war geprägt von eng gestellten Hinterhäusern mit ihren Innenhöfen. Riehmer brach dieses Schema – ganz im Sinne anspruchsvoller Wohnqualität – auf und legte stattdessen zwischen den 18 Häusern eine Privatstraße sowie großzügige Gartenflächen an. So schuf er eine ruhige, grüne Idylle mitten in der Stadt. In der landschaftsplanerischen Gestaltung des Hofgartens ist eine vielfältige Nutzung vorgesehen: Neben den in eine abwechslungsreiche Bepflanzung eingebetteten Ruheinseln wird es Begegnungszonen unter alten Bäumen geben, aber auch naturnahe Spielbereiche und eine Boulefläche. Harmonisch ergänzen sich gärtnerische Elemente wie schwebende Holzbänke, Naturstein und Skulpturen mit Pfaden und Beeten.Riehmers Hofgarten liegt sehr zentral und gut angebunden mitten in Kreuzberg. Es ist ein idealer Ausgangsort für Menschen, die die Lebendigkeit der Großstadt mit ihren vielfältigen Angeboten genießen und dabei gleichzeitig die Ruhe eines urbanen Rückzugsortes nicht missen möchten. Kaum ein Berliner Stadtteil ist so multikulturell wie Kreuzberg, wo aus unterschiedlichsten Lebensentwürfen ein lässiges, tolerantes und offenes Miteinander entstanden ist. Hier versteht man die Gegensätze als Bereicherung und pflegt die Vielfalt, die sich vor allem in der Gastronomie mit ihren Küchen aus aller Welt, auf den bunten Wochenmärkten und im quirligen Straßenbild manifestiert. Da die kleine Papeterie neben der Kaffeerösterei, dort der türkische Gemüsehändler neben der schicken Werbeagentur, und im Hinterhof das kleine Varietétheater – die bunte Mischung macht Kreuzberg so liebenswert. Dieses besondere Lebensgefühl wird durch die zahlreichen Parks und Grünanlagen sowie die Ufer des Landwehrkanals ergänzt und durch das vielfältige Kunst- und Kulturangebot abgerundet.Bei der Restaurierung von Riehmers Hofgarten sind Denkmalpfleger und Restauratoren bauzeitlichen Elementen bis ins Kleinste auf die Spur gekommen. Viele Fragen haben sich gestellt: Wie waren die Wände bespannt und mit welchen Farben die Holzelemente gestrichen? Wo zeigten sich noch Spuren einer Grundierung? Wie waren die Stuckelemente farblich abgestimmt? Allen erdenklichen Hinweisen wurde nachgegangen – und manchmal versteckten sich diese sogar als Tapetenfragmente hinter Sockelleisten. Tischler, Maler und Schlosser haben in sorgfältiger Detailarbeit Altes aufgearbeitet und mit Neuem kombiniert.